Das Findbuch gliedert den Quellenbestand in drei große Gruppen:
1. Die älteste Überlieferung stammt von der Abteilung Volksmusik (1937-1945) des ehemaligen Staatlichen Instituts für Deutsche Musikforschung, Berlin.
Die Abteilung hatte die bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zurückreichenden schriftlichen Sammlungen des 1917 gegründeten Archivs Deutscher Volkslieder übernommen und fortgeführt, aber durch den Aufbau eines Schallarchivs, eines Bildarchivs und einer Mikrofilm-Sammlung um moderne Medien erweitert.2. Der Leiter der Abteilung Volksmusik, Dr. Alfred Quellmalz (1899-1979), war als Leiter der Gruppe „Volksmusik“ in der Deutschen Kulturkommission in Südtirol von 1940 bis 1942 maßgeblich am Zustandekommen jener rund 3.000 einzelnen Magnetophonaufnahmen beteiligt, die zusammen mit zahlreichen weiteren Materialien einen zweiten Quellenbereich bilden.
Ungeachtet des problematischen politisch-ideologischen Entstehungszusammenhangs liegt eine singuläre flächendeckende Bestandsaufnahme von Volksliedern vor, der eine erhebliche wissenschaftliche Bedeutung zukommt.3. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wird repräsentiert durch den wissenschaftlichen Nachlass des Musikethnologen und Volkstanzforschers Prof. Dr. Felix Hoerburger (1916-1997), der u. a. eine umfangreiche Ton- und Bilddokumentationen seiner Forschungsreisen auf dem Balkan und in asiatischen Ländern (Afghanistan, Nepal, Taiwan) und eine Sammlung von Fotos, die bei Volkstanzaufführungen anlässlich von Kongressen aufgenommen wurden, enthält.
Zu diesen drei großen Gruppen treten einige kleinere Bestände hinzu, darunter Foto- und Glasplattenaufnahmen aus volkskundlichen Sammlungen des SS-Ahnenerbes, wissenschaftliche Korrespondenz des Musikwissenschaftlers Prof. Dr. Bruno Stäblein (1895-1978) aus den Jahren 1936-1945 sowie die Akten des Instituts für Musikforschung an der ehemaligen Philosophisch-Theologischen Hochschule Regensburg. Das Institut für Musikforschung war von Bruno Stäblein 1945 gegründet und bis zu dessen Eingliederung in die neugegründete Universität Regensburg 1968 auch geleitet worden.